Frankfurt am Main 05. November 2014.

Interview mit Bianca Federer von Neoperl.

RAS: Frau Federer, wo findet man Mengenregler und wie funktionieren sie?
Bianca Federer: Mengenregler sind häufig in Strahlregler integriert. Sie bestehen aus einem Kunststoffgehäuse mit besonderer Kontur und einem Präzisions-O-Ring. Letzterer verändert seine Form in Anhängigkeit vom Wasserdruck. Fließt kein Wasser, ist der Ring entspannt. Je höher der Wasserdruck wird, desto stärker verformt sich der Gummiring – die Durchtrittsöffnungen werden kleiner. Die Verformung sorgt für eine nahezu konstant fließende Wassermenge. Damit ein perfekter Wasserstrahl aus der Armatur austritt, wird dem Wasser im Strahlregler Luft beigemischt. Strahlregler mit eingebauten Mengenreglern vereinen damit Komfort und einen effizienten Ressourceneinsatz.

RAS: Wie viel Wasser lässt sich mit Mengenreglern einsparen?

Federer: Bei Waschtischen kann der Wasserverbrauch durch Mengenregler um bis zu 50 Prozent, bei der Dusche bis zu 40 Prozent gesenkt werden. Die genaue Ersparnis hängt von der vorhandenen Installation ab. In einem Vier-Personen-Haushalt entsteht auf das Jahr gerechnet eine Ersparnis von bis zu 220 Badewannenfüllungen. Insbesondere der Warmwasser- und somit auch der Energieverbrauch werden dabei reduziert. In öffentlichen Bereichen mit Reihenwaschanlagen wie in Sportstudios ergeben sich erhebliche Einsparungen. Das ist für den Betreiber nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll, denn Warmwasser schlägt mit hohen Kosten zu Buche.

RAS: Wie hoch ist die Nachfrage nach Mengenreglern in Deutschland und im Ausland?
Federer: In Deutschland werden Mengenregler meistens werkseitig von den Armaturenherstellern verbaut. In einigen Ländern wie Australien und den USA gibt es sogar gesetzliche Vorschriften, die den Wasserdurchfluss bestimmen. In Kalifornien dürfen Waschtischarmaturen z. B. nur maximal 5,7 Liter Wasser pro Minute abgeben. In vielen Märkten ist der Mengenregler nicht mehr weg zu denken.

Wasserspararmaturen