Badarchitektur im demografischen Wandel

Frankfurt am Main, 17. April 2013
Nachhaltigkeit im Badezimmer findet ihren Ausdruck nicht nur in wassersparenden Technologien, umweltfreundlichen Materialien und ressourcenschonenden Produktionsverfahren, sie spiegelt sich auch im Design und in der Badarchitektur wider. Die deutschen Qualitätshersteller der Initiative Blue Responsibility stellen sich mit flexiblen Lösungen auf den demografischen Wandel ein und übernehmen damit gesellschaftliche Verantwortung.

Der demografische Wandel wird in Deutschland immer spürbarer. Nicht nur Politik und Wirtschaft müssen auf sich ändernde Gesellschaftsstrukturen reagieren, auch die deutsche Sanitärindustrie hat sich längst auf die wandelnden Bedürfnisse der Nutzer eingestellt. Welchen Einfluss der demografische Wandel genau auf die Badarchitektur hat, erläutert die Initiative Blue Responsibility.

Mit der Zeit ändern sich die Bedürfnisse der Menschen an ihr Bad. Neben Körperpflege und Erholung stehen insbesondere Themen wie Komfort und Sicherheit im Vordergrund. „Das ist bereits seit vielen Jahren spürbar. Die Bevölkerungsschicht 50+ besitzt die stärkste Kaufkraft und die größte Innovationsbereitschaft, insbesondere ihr Badezimmer den geänderten Bedürfnissen anzupassen. Hier ist der gezielte Einsatz von intelligenten Produkten und flexiblen Systemen wie berührungslosen Armaturen, Griffen oder Duschsitzen ein wichtiger Punkt“, erklärt Katja Zimmermann, Leitung Marketing Kommunikation von Keuco.

Auch der Bereich Gesundheitsvorsorge wird im Badezimmer immer wichtiger: „Wenn wir die zu erwartende Herausforderung der demografischen Entwicklung der Gesellschaft und des Gesundheitsmarktes betrachten, rückt die ganzheitliche Gesundheit immer mehr in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Das Thema Healthness gewinnt als neuer, nachhaltiger Trend an Bedeutung und beeinflusst damit auch die Badarchitektur – Das Bad entwickelt sich immer mehr zu einem Raum für die körperliche und geistige Gesundheitsfürsorge und -vorsorge“, betont Holger Struck, Leiter der Marken- und Unternehmenskommunikation bei Dornbracht.

Wandelnde Badarchitektur bei steigendem Designanspruch
Die meisten Menschen möchten möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen. So ergab eine Umfrage von TNS Emnid, dass jeder Zweite über 50 Jahren bereit ist, dafür sein Haus oder seine Wohnung umzubauen. Wie notwendig dieses Umdenken auf Produktions-, Händler- und Nutzerebene ist, zeigen die Erkenntnisse der Kommission „Wohnen im Alter“ des Deutschen Verbandes für Städtebau und Raumordnung. Lediglich fünf Prozent aller Menschen über 65 Jahre in Deutschland leben demnach in funktionalen Wohnungen, in denen sie sich mühelos bewegen können. Das Badezimmer ist hierbei ein wichtiger Faktor, denn niedrige Einstiegskanten bei Duschen, großzügiger Bewegungsraum oder höher hängende WCs erleichtern den Alltag. Die KfW Bankgruppe unterstützt daher seit April 2012 nach dem Standard „Altersgerechtes Haus“ Modernisierungsmaßnahmen, die den Abbau von Barrieren im Wohnumfeld zum Ziel haben, mit günstigen Förderkrediten.

„Immer wichtiger wird auch, dass Planer von vornherein eine langfristige Nutzung des Bades berücksichtigen. Dennoch wünschen sich Kunden in der Regel ein schickes Design. Eine optimale Synthese aus Funktion und Design zu verwirklichen ist daher eine der größten Herausforderungen an die Badplanung. Dazu gehört vor allem auch eine intelligente Grundrissplanung mit großzügigen Bewegungsflächen“, erklärt Veit Szpak,
Marketingleiter bei MEPA – Pauli und Menden. Auch Katrin Wiedemann, Referentin Marketing / Kommunikation bei Kludi betont, dass kein Kunde ein Produkt möchte, das offensichtlich nach einer Spezialarmatur aussieht. „Flexible Lösungen müssen quasi unsichtbar in das Badkonzept integriert werden, ohne im Mittelpunkt zu stehen“, bestätigt Marcus Möllers, Manager Public Relations bei Kaldewei.

Lösungen mit Weitsicht
Mit den Anforderungen des demografischen Wandels im Blick arbeiten die deutschen Qualitätshersteller kontinuierlich daran, mühelose Bewegung im Bad heute und morgen zu ermöglichen, Produkte individuell zu gestalten und eine intuitive Bedienung zu gewährleisten. Stark angestiegen ist z. B. die Nachfrage nach bodengleichen Duschen. „Schwellenloser Duschkomfort zählt heute bei Neubauten bereits zum Standard“, erklärt Veit Szpak. „Kombiniert mit speziellen rutschhemmenden Oberflächen bieten diese nicht nur einen schwellenlosen Einstieg, sondern auch mehr Standsicherheit“, ergänzt Marcus Möllers. Auch Accessoires spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, weiß Katja Zimmermann von Keuco: „Griffe, Relingsysteme oder Sitze lassen sich schnell und problemlos nachrüsten und bieten so mehr Sicherheit und Komfort in der Dusche.“

Des Weiteren ermöglichen bestimmte Vorwandelemente die einfache Nachrüstung, z. B. durch unterfahrbare Waschtische oder eine Höhenverstellung des WCs. Vor allem spezielle Vorwandsysteme in modularer Bauweise eignen sich ideal zur Nachrüstung. „So kann das Bad kontinuierlich geändert und an die Bedürfnisse seines Nutzers angepasst werden“, erklärt Veit Szpak. Noch komfortabler sind WC-Elemente, mit denen sich die Sanitärkeramik jederzeit individuell verstellen lässt. „Per Knopfdruck, ohne Elektronik, kann bei dieser Lösung der Nutzer das WC um bis zu 80 mm komfortabel in der Höhe verändern. Ideal für einen Mehrgenerationen-Haushalt“, erklärt Dirk Thielker, Leitung Marketing bei Viega.

Nicht zuletzt gehört zu einem generationsübergreifenden Badezimmer auch die intuitive Bedienbarkeit von Armaturen. Hierzu eignen sich vor allem berührungslose Lösungen, die den Wasserfluss automatisch auslösen, sobald sich ein Nutzer im Empfängerbereich bewegt. „Die intuitive Bedienbarkeit erleichtert die Handhabung für jeden Nutzer vom Kind bis zum Senioren“, bestätigt Veit Szpak.

Um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen, haben bereits viele der führenden Sanitärhersteller der Initiative Blue Responsibility, darunter z. B. Keuco oder Villeroy & Boch, komplette Badkonzepte entwickelt, die langfristig nutzbar sind. „Generationsübergreifende Konzepte verbinden nachhaltiges Design und optimale Bedienbarkeit in jeder Lebensphase und schöpfen so den Lebenszyklus der Produkte voll aus. Solche nachhaltigen Konzepte sind richtungsweisend für die Badarchitektur der Zukunft“, resümiert Almut Kellermeyer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Villeroy & Boch.

Mehr über Blue Responsibility erfahren Sie unter www.blue-responsibility.com sowie auf den Seiten der Hersteller www.dornbracht.de, www.kaldewei.de, www.keuco.de, www.kludi.de, www.mepa.de, www.viega.de, www.villeroy-boch.de.

Badarchitektur im demografischen Wandel