Frankfurt am Main, 16. Januar 2014.

In jedem Haus und jeder Wohnung kommt es – wenn Wasser fließt – zur Geräuschentwicklung. Diese sollte möglichst gering ausfallen, um den ruhigen Schlaf der Bewohner nicht zu stören und für ein allgemeines Wohlbefinden und damit soziale Nachhaltigkeit zu sorgen. Die deutschen Sanitärhersteller entwickeln Lösungen, die dafür sorgen, dass die Sanitärinstallationen über die Normen hinaus nachhaltig zum Schallschutz beitragen und somit auch den Wert der Immobilie erhalten.

Ein- und ablaufendes Wasser erzeugt Schwingungen in Rohrleitungen, die durch Wände, Fußböden und Decken in angrenzende Räume weitergeleitet werden können und dort als Luftschall hörbar werden. Der Mensch hat in seinen vier Wänden einen rechtlich begründeten Anspruch auf Ruhe. Schallschutz gilt daher als ein entscheidendes Merkmal für die Qualität und den Wert eines Gebäudes. Der aus Gründen des Gesundheitsschutzes geforderte Schallschutz ist in DIN 4109 festgelegt. In Abschnitt 1 heißt es dazu: „In dieser Norm sind Anforderungen an den Schallschutz mit dem Ziel festgelegt, Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen.“ So sind z. B. die Lautstärken in den Wasserrohren und der WC-Geräusche gesetzlich geregelt und müssen bereits in der Bau- und Modernisierungsphase beachtet werden. Die deutschen Sanitärhersteller entwickeln passende Lösungen, die über die Normen hinaus nachhaltig zum Schallschutz beitragen und somit das Komfort- und Qualitätsniveau des Wohnraums maßgeblich gestalten.

Moderne Gebäude erfordern leise Hausinstallationen
Welche Geräusche als Lärm empfunden werden, hängt nicht alleine von der objektiv messbaren Lautstärke ab. „Moderne Gebäude halten durch eine effektive Schalldämmung den Außenlärm immer besser fern. Entsprechend sollte auch die Hausinstallation leiser werden. Denn je ruhiger es insgesamt wird, desto störender wirken Geräusche im Inneren des Gebäudes. Vor allem nachts können Abwassergeräusche aus des Nachbars Wohnung die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.“ erläutert Peter Reichert, Leiter Produktmanagement Rohrleitungssysteme von Geberit. Mit einer guten Planung und schalloptimierten Installationssystemen sorgen Fachplaner und Installateure dafür, dass die Sanitärtechnik ihren Dienst leise und ohne Geräuschbelästigung verrichtet.

Fachgerechte Planung und Installation beugen Schallbelästigung vor
Deutsche Sanitärhersteller wie z. B. Geberit, Viega oder Mepa bieten schalltechnisch optimierte Installationssysteme an. „Sanitärinstallation sollte an keiner Stelle direkten Kontakt zu dem Bauwerk haben. Selbst kleine Körperschallbrücken können eine erhebliche Erhöhung des Installation-Schallpegels um mehrere Dezibel bewirken. Dies gilt neben Rohren auch für Sanitärobjekte wie WCs, Waschtische und Wannen.“ erklärt Veit Szpak, Marketingleiter der Firma Mepa – Pauli und Menden.

Wurde vor Kurzem die Sanitärinstallation noch direkt in der Wand montiert, sind inzwischen aus Schallschutzgründen Vorwandinstallationssysteme in Trockenbauweise im Einsatz, wie sie Mepa, Viega oder Geberit anbieten: „Die schallemittierende Sanitärtechnik wird vom Baukörper weitestgehend entkoppelt und minimiert damit die Einleitung von Körperschall in den Baukörper. Bauteile wie Kork-Schalldämmplatten für Montagewinkel zur punktuellen Befestigung am Baukörper wirken ebenfalls schallentkoppelnd“, führt Reichert aus.

Als besonders empfindlich gelten auch Bade- und Duschwannen, so dass der Installateur beim Schallschutz Präzisionsarbeit leisten muss. Hilfsmittel für den Einbau von Dusch- und Badewannen sind z. B. verstellbare Wannenfüße mit Anti- Dreh- und Schallschutzsystem (ADS) von Mepa, die eine schnelle, exakte und millimetergenaue Justierung der Wannen ermöglichen.

Bei der Ausführung bodengleicher Duschen ist der Einsatz eines Trittschallsystems von besonderer Bedeutung. Am geräuschärmsten sind Duschelemente, die den Ablauf in die Wand verlegen, um die Trittschalldämmung nicht zu unterbrechen, wie beispielsweise von Geberit.

Von Wannenprofilen über Schalldämmbänder bis zu Anti-Dröhnmatten gibt es ein großes Portfolio an Zubehör, das den Schallschutz verbessert. Besonders montagefreundlich sind Komplettsysteme zur Installation, die Schallschutzprodukte bereits beinhalten. Diese hat die deutsche Sanitärindustrie sowohl bei der Wanneneinbautechnik, bei bodengleichen Duschen oder Vorwandsystemen in Trockenbauweise als auch bei Unterputz-Spülkästen und Abwassersystemen entwickelt.

Bei den Abwassersystemen setzt Geberit z. B. robuste mineralstoffverstärkte Abwasserrohre ein. Diese erhöhen das Gewicht der Rohre und Formstücke, wodurch sich Eigenschwingungen reduzieren und der Schall wirksam gedämmt wird. In den Aufprallzonen helfen zusätzliche Schallschutzrippen die Geräuschentwicklung zu reduzieren. Systemrohrschellen zur Wandbefestigung entkoppeln das System akustisch vom Trägerbaustoff und reduzieren die Schallübertragung.

Schallschutznormen des Gesetzgebers als Minimalanforderung
Bauordnungsrechtlich geregelt sind die Anforderungen und die zu erbringenden Nachweise für den Schallschutz durch die DIN 4109/A1. Diese erlaubt für Installationsgeräusche einen Schalldruckpegel von maximal 30 dB(A). Gültigkeit besitzt der Grenzwert allerdings nur für schutzbedürftige Räume im fremden Bereich, also in Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern. „Da die Anforderungen der DIN 4109/A1 die betreffenden Personen jedoch lediglich vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung schützen sollen, interpretieren die deutschen Sanitärhersteller die definierten Grenzwerte lediglich als Mindestanforderungen an den Schallschutz.“ erklärt Szpak. Die DIN 4109 nimmt des Weiteren keinen Bezug auf Nutzungsgeräusche wie z. B. Betätigungsgeräusche einer WC-Spülung. Fast alle deutschen Sanitärhersteller lassen für ihre Schalldämmelemente akustische Prüfzeugnisse eines neutralen Instituts erstellen, an denen sich Planer und Installateure orientieren können.

Schallschutz sorgt für Nachhaltigkeit
Das eigene Haus oder die Wohnung sind ein Rückzugsort, an dem für die Bewohner ein Schutz vor Geräuschen von außen und aus der Nachbarschaft sowie ein Mindestmaß an Vertraulichkeit wichtig sind. Um dem Anspruch sozialer Nachhaltigkeit gerecht zu werden, dürfen Wohn-, Lebens- und Arbeitsqualität nicht beeinträchtigt werden. „Gerade in Sanitärräumen können – wenn sie ungünstig geplant sind und bei der Ausführung am falschen Ende gespart wird – Geräusche entstehen, die nicht tolerierbar sind. Schallschutz ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Unzureichender Schallschutz gilt als Werkmangel, der teure Nachbesserungen oder Schadensersatzansprüche zur Folge haben kann.“ erläutert Szpak. So vermeiden die frühzeitige Planung und Installation von schallmindernden Sanitärlösungen auch den Einsatz unnötiger finanzieller und materieller Ressourcen und tragen neben sozialer Nachhaltigkeit und dem Werterhalt der Immobilie zu ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit bei.

Mehr über Blue Responsibility erfahren Sie unter www.blue-responsibility.net.

Zuhause Ruhe genießen dank innovativem Schallschutz