Frankfurt am Main, 05. Mai 2014.

Kalk ist ein natürlicher, gesundheitlich unbedenklicher Bestandteil von Trinkwasser. Für die langfristige Nutzung von Haushaltsgeräten, eine höhere Umweltverträglichkeit, sinkende Energiekosten und eine leichtere Pflege von Küche und Bad empfehlen die deutschen Sanitärhersteller jedoch eine Regulierung des Kalkgehaltes im Trinkwasser.

Kalkhaltiges Wasser kann bedenkenlos zum Trinken oder Kochen verwendet werden und trägt entscheidend zum natürlichen Gleichgewicht des Wassers bei. „Prinzipiell sind die mineralischen Inhaltsstoffe hoch willkommen“, erklärt Jens Bredemeier von Honeywell. „Der in unserem Trinkwasser enthaltene Kalkanteil verursacht jedoch in Rohrleitungen, Solaranlagen, Heizungsanlagen und Wärmetauschern Jahr für Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe“, fährt Bredemeier fort. Hinzu kommt ein Mehraufwand an Zeit und Putzmitteln, um Kalkflecken in Bad und Küche zu entfernen. Ein wohldosierter Kalkgehalt sowie schmutzabweisende Oberflächen helfen, die unerwünschten Nebenwirkungen von Kalk zu minimieren und tragen so zur Schonung von Umwelt und Geldbeutel sowie zum Wohlbefinden im eigenen Zuhause bei.

Enthärtungsanlagen sorgen für weiches Wasser im Haushalt
Die Wasserhärte ist in Deutschland von Region zu Region verschieden. „Durch rund 75 Prozent der deutschen Haushalte fließt hartes Wasser mit hohem Kalkanteil“, erklärt Nico Biskup von Grünbeck Wasseraufbereitung. Ablagerungen entstehen in erster Linie bei der Bereitung von Warmwasser, also erst nach der Anlieferung durch die Versorgungsleitungen der Wasserwerke. Kalk bleibt bei einer Temperatur von unter 60 Grad Celsius gelöst. Erst wenn es wärmer wird, kann sich der Kalk in Rohren, Wärmetauschern und Geräten absetzen. „Am besten schaltet man daher eine Enthärtungsanlage vor den Warmwasserspeicher“, empfiehlt Jens Bredemeier.

Fast alle führenden Hersteller setzen bei Enthärtungsanlagen auf das Ionenaustauschverfahren, um dem Wasser Härtebildner wie Calcium und Magnesium zu entziehen. Im Zuge eines chemischen Prozesses nimmt ein Spezialharz Calcium- und Magnesiumionen auf und setzt dafür Natriumionen frei. Der Kalk wird dem Trinkwasser dabei zunächst vollständig entzogen. Über ein spezielles Ventil wird es anschließend mit Rohwasser auf den gewünschten Härtegrad verschnitten. So entsteht weiches Wasser, das gleichzeitig wertvolle Mineralien enthält.

Einige Hersteller bieten inzwischen sogar Enthärtungslösungen mit einer Internet-Schnittstelle an. „Über den Internetanschluss ist das Enthärtungsmodul permanent online und meldet wichtige Parameter wie Ein- und Ausgangshärte, Wasserdruck und Restkapazität des Salzvorrates an den Server und die zugehörige App. Von unterwegs kann so beispielsweise die Uhrzeit für die nächste Regeneration der Anlage geplant werden. Die Connect-Technologie bildet einen entscheidenden Baustein für ein vernetztes Trinkwassermanagement, das immer weiter an Bedeutung gewinnt“, erklärt Marcel Wirtz von SYR Hans Sasserath & Co. KG.

Schmutzabweisende Oberflächen verringern den Putzaufwand
Weiches Wasser vermindert Kalkablagerungen in Bad und Küche, verhindert sie zu Gunsten eines gesunden Mineralhaushaltes jedoch nicht komplett. Spezielle Oberflächenveredelungen der deutschen Sanitärindustrie helfen im Kampf gegen Kalk und Schmutz. Zum Beispiel, nach dem Vorbild der Natur, mit dem Lotuseffekt. „Wasser und Schmutz werden durch einen Perleffekt auf der Oberfläche gebündelt und lassen sich somit ganz einfach entfernen“, erklärt Thomas Kreitel von Ideal Standard. Auch emaillierte Duschflächen sowie Bade- und Duschwannen lassen sich mit einer pflegeleichten Oberflächenvergütung ausstatten. „Durch den Perleffekt lassen sich selbst angetrocknete Kalkränder auf ebenen Flächen einfach mit einem feuchten Tuch entfernen“, erklärt Marcus Möllers von Kaldewei. Besonders wichtig ist die Beständigkeit von Oberflächenveredelungen. Keramag setzt z. B. auf eine Spezialglasur, die bei 1.250 °C eingebrannt wird und sich dauerhaft mit der Keramik verbindet. Die spezielle Behandlung macht die Oberfläche der Keramik nahezu porenlos und mit einem Rauheitswert von nur 0,01 µm nach DIN 4768-ISO 4287 viermal glatter als andere. Dadurch finden Kalk, Schmutz und Bakterien nahezu keinen Halt mehr. „Statt der üblichen zwei bis fünf Jahre geben wir 30 Jahre Garantie auf diese Glasur“, erklärt Beate Vetter von Keramag. „Für klinische und biologische Arbeitsbereiche haben wir darüber hinaus Waschtischanlagen aus dem hochwertigen Mineralwerkstoff Varicor im Programm. Dieser verfügt ebenfalls über eine extrem glatte, porenfreie Oberfläche, die sowohl Kalk und Schmutz als auch Keimen, Bakterien, Pilzen oder Mikroorganismen keine Angriffsfläche bietet. Selbst ohne antibakterielle Zusätze lassen sich diese Oberflächen nahezu rückstandslos reinigen und die Bakterienzahl um bis zu 99,99 Prozent verringern. Sie sind daher für alle Einsatzgebiete geeignet, wo höchste Anforderungen an die Hygiene gestellt werden.“

Auch für Armaturen gibt es innovative Oberflächenbeschichtungen. „Die PVD-Veredelung erfüllt hohe Designansprüche und ist darüber hinaus doppelt so kratzfest wie Chrom. Die widerstandsfähigen Armaturen sind durch die spezielle Beschichtung vor Kratzern und Abrieb geschützt und behalten ihren Farbglanz über Jahre hinweg. Der Einsatz von Putzmitteln kann dadurch merklich reduziert werden“, so Thomas Kreitel.

Weiches Wasser und intelligente Oberflächenveredelungen für mehr Nachhaltigkeit
Smarte Oberflächenveredelungen helfen, Putzmittel einzusparen und erhöhen die Lebensdauer von Keramiken und Armaturen. „Weniger Kalk in Bad und Küche bedeutet mehr Komfort, denn das mühsame Entfernen von Kalkflecken entfällt, und der Mensch hat mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben“, resümiert Wolfgang Burchard von Blue Responsibility. Außerdem bietet weiches Wasser zahlreiche Vorteile: Viele Menschen empfinden den Geschmack von Kaffee oder Tee mit kalkarmem Wasser als angenehmer, Haut und Haare sind nach einer Dusche mit enthärtetem Wasser spürbar weicher. Darüber hinaus freut sich die Haushaltskasse. „Durch einen Kalkbelag von lediglich zwei Millimetern kann der Wirkungsgrad eines Wärmetauschers um 60 Prozent sinken und der Energieverbrauch um 15 Prozent steigen. Solaranlagen lassen durch verkalktes Wasser in ihrer Energieausbeute ebenfalls nach“, erklärt Nico Biskup. Mit weichem Wasser kann z. B. ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt ganze 300 Euro pro Jahr einsparen.

Mehr über Blue Responsibility erfahren Sie unter www.blue-responsibility.net sowie auf den Seiten der Hersteller www.gruenbeck.de, www.honeywell-haustechnik.de, www.idealstandard.de, www.kaldewei.de, www.keramag.de, www.syr.de.

Kalk im Trinkwasser: Weniger ist mehr