Frankfurt, 19.03.2020

Die Digitalisierung ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und verändert unseren Alltag spürbar. Auch das Thema Smart Home gewinnt weiter an Bedeutung. Doch während digital vernetzte und gesteuerte Systemlösungen in (halb-)öffentlichen Sanitärräumen bereits verstärkt zum Einsatz kommen, sind smarte Produktlösungen im privaten Badezimmer noch selten. Die Mitglieder der Initiative Blue Responsibility klären über die Nachhaltigkeitsaspekte und Vorteile von digitalen Produktlösungen im Sanitärbereich auf und beraten Kunden und Fachplaner bei der richtigen Systemauswahl.

Das Internet der Dinge hält in immer mehr Privathaushalten Einzug. Es beginnt mit einfacher Temperaturmessung und macht vor intelligenten Haushaltsgeräten, die miteinander kommunizieren, nicht halt. Die deutschen Sanitärhersteller, Vorreiter ihrer Branche, greifen den Megatrend Smart Home auf und entwickeln Badezimmerprodukte und – systeme, die dank ihrer Digitalität eine effektivere Wassernutzung ermöglichen, die Trinkwasserhygiene sichern und den Bedienkomfort in Sanitärräumen erhöhen. „Digitalität dient nicht einem Selbstzweck, sondern soll einen Mehrwert für den Nutzer schaffen. Sei es ein besonders smartes, intuitives Bedienkonzept durch ein modernes Display, individuell abgestimmte Szenarien und Choreographien für Duschen und Baden oder eine völlig neuartige Bedienlogik, die dem Architekten bzw. Badplaner enorme Gestaltungsfreiräume ermöglicht“, erläutert Inga Liesenjohann von Dornbracht.

Das Bad 4.0 als Wellnessoase

Das Bad ist zu einem der wichtigsten Räume im Haus geworden und trägt erheblich zum Wohlfühlen und Entspannen bei. Dies äußert sich auch in der Badausstattung, die längst nicht mehr nur zweckdienlich und praktisch ist, sondern häufig verschiedene Funktionen zu erfüllen 2 hat. So gibt es zum Beispiel von Burgbad Spiegelschränke und Lichtspiegelelemente mit direkter und indirekter Beleuchtung, die sich berührungsfrei per Light-Touch-Sensor am Spiegelrand an- und ausschalten oder dimmen lassen und im Armaturenbereich ersetzen benutzerfreundliche Touchdisplays herkömmliche Hebel. Dornbracht beispielsweise hat für einige seiner Design Serien sogenannte Smart Tools entwickelt. Installiert an der Wanne bieten sie dem Nutzer durch die Möglichkeit der automatischen Befüllung, visuellem Feedback und einem digitalen Verbrühschutz besonderen Komfort. Mit einem Handgriff die exakt vordefinierte Temperatur und Wassermenge für ein entspannendes Vollbad? Kein Problem! Ein perfekter Ausklang nach einem langen Arbeitstag. Die Einsatzmöglichkeiten der smarten Badtechnik reichen aber noch weiter. So bietet zum Beispiel Geberit individuell einstellbare Dusch-WCs an, die etwa über eine Nahbereichserkennung verfügen. Diese aktiviert bei Näherung ein Orientierungslicht, öffnet und schließt den WC-Deckel automatisch oder aktiviert – wenn gewünscht – die Sitzheizung. Je nach Modellvariante werden unangenehme Gerüche aus der WC-Keramik über einen Keramikwabenfilter neutralisiert und die frische Luft wird zurück in das Bad geleitet. Auch MEPA setzt auf innovative Funktionen bei seinen WC-Systemen und hat zum Beispiel eine elektronische Betätigungsplatte im Programm, die neben der Spülauslösung eine filterfrei funktionierende Direktabsaugung von Gerüchen durch das Spülrohr steuert. Ein Infrarot-Näherungssensor mit Nutzererkennung aktiviert die Beleuchtung der LED-Segmentbögen für die Spülmenge sowie Geruchsabsaugung und macht bei aktiviertem Nachtlicht-Modus die Funktionen auch im Dunkeln sichtbar.

Smartes Heizen im Bad spart Energie und Kosten

Clevere Produktlösungen in den eigenen vier Wänden erhöhen nicht nur den Wohlfühlfaktor, sie zahlen auch auf Energieeffizienz und Sicherheit ein. So sorgt zum Beispiel eine smarte Heizungsregelung aus dem Honeywell Home Portfolio von Resideo dafür, dass die richtige Temperatur zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung steht. Per App lassen sich Heizzeiten und Temperaturen für jeden Raum programmieren und so genau an den individuellen Bedarf der Bewohner 3 anpassen. Für die morgendliche Dusche ist der Raum bereits angenehm warm. Wenn alle im Bad fertig sind, wird die Heizung automatisch heruntergefahren. „Mittlerweile gibt es auch smarte Tools, die vor Wasserlecks, eingefrorenen Rohrleitungen oder Schimmelbildung warnen. So bieten wir beispielweise einen Wasser- und Frostmelder, der vor allem nicht regelmäßige genutzte Räume wie Keller oder Waschraum überwacht und bei Wasseraustritten, zu hoher Luftfeuchtigkeit oder Frosttemperaturen mit einem akustischen Signal vor Ort und gleichzeitig per App informiert“, erläutert Volker Galonske von Resideo. Auch Oventrop hat ein System entwickelt, das bei zu hoher Luftfeuchtigkeit aktiv wird: Es setzt einen Ventilator in Gang, der die feuchte Luft nach außen leitet. Damit die Frischluft den Raum nicht auskühlt, fordert der Stellantrieb genau die Wärme vom Heizgerät an, die zum Halten der Temperatur nötig ist. Daneben bietet beispielsweise Oventrop auch Funk-Thermostate mit zusätzlicher Feuchtemessung an, die eine bedarfsgerechte Beheizung des Badezimmers ermöglichen. „Die Steuerung der Funk-Thermostate kann über unsere App oder per Sprachbefehl z. B. über Amazons Alexa erfolgen. Die Sprachsteuerung bietet noch mehr Komfort und wird sich auch im Sanitärbereich weiter durchsetzen“, ist sich Florian Wiemeyer sicher.

Beratung vom Fachmann

Um smarte Produkte installieren zu können, wird häufig ein Stromanschluss benötigt. Dieser kann natürlich auch bei Bestandsimmobilien nachgerüstet werden. Wolfgang Burchard, Sprecher von Blue Responsibility empfiehlt: „Nur fachgerecht montierte smarte Produktlösungen bieten Nutzern eine Effizienzsteigerung, sichern die Trinkwasserhygiene nachhaltig und erhöhen den Bedienkomfort“, und resümiert: „Die Welt ist digitaler geworden. Die deutsche Sanitärindustrie hat auf diese Entwicklung reagiert und bietet bereits heute zahlreiche, innovative Lösungen für das smarte Bad.“

Das Bad 4.0 – Smarte Sanitärlösungen für zuhause