Frankfurt am Main, 17. Juni 2014.

Sauberes Trinkwasser ist unser wichtigstes Nahrungsmittel und genießt in Deutschland hohen Schutz sowie besonders strenge Kontrollen. Entsprechend hoch ist auch das Vertrauen der Verbraucher in deutsches Wasser: 91 Prozent trinken zumindest gelegentlich Leitungswasser. Im Ausland ist das Vertrauen deutlich geringer: Nur selten greifen die Deutschen im Urlaub zum Wasser aus dem Hahn. Das ergab eine repräsentative GfK-Studie[1] im Auftrag der Nachhaltigkeitsinitiative Blue Responsibility.

Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Deutsche bereiten sich auf den wohlverdienten Jahresurlaub vor. Getreu dem Motto „andere Länder, andere Sitten“ ändern viele Verbraucher im Urlaub ihr Trinkverhalten. Denn das Vertrauen in Leitungswasser sinkt mit dem Verlassen des eigenen Landes deutlich. Das zeigt eine aktuelle GfK-Studie der Initiative Blue Responsibility, die sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Wasser einsetzt. So genießen neun von zehn Deutschen im eigenen Land Leitungswasser, schon im Nachbarland Österreich sinkt diese Bereitschaft auf 66,6 Prozent. Fast ein Viertel der Befragten (23,3 %) trinkt in Österreich niemals Leitungswasser. Südeuropa schneidet im Vertrauensranking noch schlechter ab: In Frankreich trinken rund 35 Prozent der Deutschen Leitungswasser, in Italien knapp jeder Vierte (24,2 %) und in Spanien nur noch jeder Siebte (15,2 %). Die USA liegt mit 26,2 Prozent im Mittelfeld. Besonders hoch sind die Bedenken in der Türkei: Fast 72 Prozent gaben an, dort niemals Wasser aus dem Hahn zu trinken, nur drei Prozent greifen bedenkenlos zu.

Über die Trinkwasserqualität im gewünschten Reiseland sollte man sich möglichst vorab informieren. Die meisten Reiseführer liefern hier Informationen, ebenso wie die Websites von reisemedizinischen Zentren. Auch im Ausland gilt: Nicht nur die Ausgangsqualität zählt, sondern auch die fachgerechte Installation.

Hohes Vertrauen in deutsches Wasser
Während die Deutschen im Ausland eher zögerlich zum Wasserhahn greifen, ist das Vertrauen in heimisches Leitungswasser hoch: Nur rund sechs Prozent der Deutschen verzichten völlig auf Trinkwasser aus dem Hahn. Die höchste Nutzung von Leitungswasser findet in der Altersgruppe 14 bis 19 Jahren statt. 95,9 Prozent trinken mindestens gelegentlich Leitungswasser. In der Gruppe 60 bis 69 Jahre sind es 86,2 Prozent. Vor allem in großen Haushalten drehen die Bewohner bei Durst gerne den Wasserhahn auf. 98,5 Prozent der Befragten, die in Vier-Personen-Haushalten leben, gaben an, Leitungswasser zu trinken. In Einpersonenhaushalten sind es 13 Prozent weniger (85,4 %). Die Nutzung von Leitungswasser verhält sich antiproportional zum Haushaltseinkommen. Jeder Fünfte mit einem Einkommen unter 1.000 Euro trinkt niemals deutsches Leitungswasser, in der Einkommensgruppe von 3.000 Euro und mehr verzichten nur 5,7 Prozent immer auf die Erfrischung aus dem Hahn.

Ausgezeichnete Trinkwasserqualität bis zum Hausanschluss
Das Vertrauen in deutsches Leitungswasser ist hoch – zu Recht, denn Trinkwasser ist das am strengsten überwachte Lebensmittel in Deutschland. Gesundheitsämter überprüfen regelmäßig, ob die strengen gesetzlichen Qualitätsvorgaben tatsächlich eingehalten werden. Auch die Wasserversorger beteiligen sich aktiv am Erhalt der kostbaren Ressource und prüfen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus kontinuierlich in eigenen Laboren die Qualität.

Doch was viele Verbraucher nicht wissen: Die Qualitätskontrolle endet am Wasserzähler im Haus. Ab hier ist der Eigentümer verantwortlich für die Trinkwasserqualität. „Dabei lauern die Hauptrisikofaktoren in den Hausleitungen – zwischen Wasserzähler und Entnahmestelle“, erklärt Wolfgang Burchard von Blue Responsibility. Negativ beeinflusst wird die Wasserqualität zum Beispiel durch Stagnation, überdimensionierte Rohrleitungen oder Warmwasserbereiter, falsche Temperaturhaltung oder ungeeignete Materialien. Besonders wichtig ist darum, dass Trinkwasserinstallationen entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik von Fachfirmen geplant und errichtet sowie regelmäßig gewartet werden. Dasselbe gilt für Reparaturen und Veränderungen an der Hausinstallation. „Jeder kann sich aktiv vor Verunreinigungen schützen“, betont Wolfgang Burchard, „Verbraucher sollten kein Wasser trinken, das länger als vier Stunden in einer Leitung gestanden hat. Dieses sollte man erst einmal ablaufen lassen.“ Eine regelmäßige, möglichst jährliche Trinkwasseranalyse durch ein akkreditiertes Labor schafft zusätzliche Sicherheit. „Ein solcher Test kostet unter 100 Euro – ein relativ geringer Betrag für die eigene Gesundheit“, resümiert Burchard.

Mehr über Blue Responsibility erfahren Sie unter www.trinkwasser-wissen.net sowie unter www.blue-responsibility.net.

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[1] Befragt wurden 500 Männer und Frauen ab 14 Jahren.

Trinkwasserqualität: Im Ausland sind die Deutschen skeptisch